Zwischenruf - Pascale Jung:Abschied
Wer eine andere Stelle antritt, in eine andere Stadt zieht, sich scheiden lässt oder einen neuen Lebensabschnitt beginnt, der muss vieles hinter sich lassen. Das ist nicht immer einfach. Plötzlich ist alles anders, unbekannt. Viele Routinen haben plötzlich keinen Sinn mehr.
So erlebe ich das gerade bei einer Bekannten, die in Rente geht. Alles macht sie zum letzten Mal und viele Dinge, die sie sich noch vorgenommen hat, versucht sie in die noch verbleibende kurze Zeit zu packen.
Manches aber, muss sie einfach loslassen, liegen lassen, andere machen lassen.
Gar nicht so einfach! Wie wird es mir wohl gehen, wenn ich an der Reihe bin, mein Büro ausräumen muss, den Schlüssel abgebe und in einen neuen Lebensabschnitt wechsle. Bei mir sind es ja noch einige Jahre. Momentan denke ich noch mit Freude an die neu gewonnene Freiheit, aber durch die Gespräche habe ich darüber nachgedacht, was Abschied bedeutet.
Mir ist eine Liedzeile aus einem christlichen Musical von Peter Jansens aus meiner Jugend eingefallen. Elisabeth von Thüringen singt darin:
„Abschied muss weh tun, Abschied ist schwer, Du verlierst ein Stück von Dir und bekommst nur Angst dafür.“
Und in dem Lied geht es weiter: „Aufbruch muss bald sein. Aufbruch ist schwer. Du nimmst mit ein Stück von dir und stößt auf die erste Tür.“
Genauso ist es!