Zwischenruf - Christian Heinz:Bücher für Liebe und Toleranz
Ich gebe es zu. Die Harry-Potter-Romane gehören zu meinen Lieblingsbüchern. Dabei habe ich die Romane nicht wie viele andere als Kind oder Jugendlicher kennengelernt, sondern als Erwachsener. In ihnen habe ich Inhalte wiedergefunden, die sich in dem anderen prägenden Buch meines Lebens wiederfinden: Viele nennen es das Buch der Bücher: die Bibel. Am Ende siegen nämlich bei Harry Potter und in der Bibel, trotz aller Gewalt, die es dort auch gibt, das Gute und die Liebe.
Heute vor 91 Jahren verbrannten die Nazis in Deutschland Bücher, deren Inhalt ihnen nicht in den Kram passte. Bücher, von denen sie befürchteten, sie würden Menschen in andere Richtungen leiten und anders prägen, als sie es gerne hätten. Bücher und Texte, die oft von Freiheit, Liebe und Toleranz erzählten. Das Ganze war Teil der “Aktion wider den undeutschen Geist.” Was typisch deutsch ist, das legten die Nazis fest. Um das durchzusetzen, gingen sie über Leichen. “Wo man Bücher verbrennt, da verbrennt man am Ende auch Menschen.”, so Heinrich Heine.
Heute kommt auch wieder die Frage auf: Wer oder was ist “richtig” deutsch? Wer oder was passt hierher und wer oder was nicht?
Der Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nazis kann uns wenigstens zur Vorsicht bei all diesen Diskussionen mahnen, wenn nicht sogar noch zu mehr: Er kann aufrufen, sich gegen alle Formen von Intoleranz einzusetzen.
Ich jedenfalls schau mir heute Abend eine Verfilmung einer der Harry-Potter-Romane an und lasse mich neu prägen in der Hoffnung: Dass Liebe am Ende Hass – auch Rassenhass - überwindet und besiegt.