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Zwischenruf - Matthias Marx:Der heilige Ingbert

Von Menschen, über die man gar nichts weiß, bekommt man nur gute Ratschläge.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
22. Okt. 2024
Von:
Matthias Marx

Heute ist St. Ingbert. Gemeint ist jetzt nicht die Stadt im Saarland, sondern ihr Patron, der heilige Ingobertus. Er lebte als Einsiedler dort, wo heute die Stadt mit seinem Namen steht, und das war im 6. Jahrhundert.
Und mehr weiß man nicht! Eigentlich schade, könnte man denken, weil ein paar Informationen aus so alter Zeit doch wahrscheinlich ziemlich interessant wären. So bleibt es nur bei Vermutungen, dieser Heilige habe ähnlich gelebt wie St. Wendel oder St. Oranna, die zur selben Zeit in unserer Region wirkten. Als Einsiedler, zu Lebzeiten schon verehrt als integre Persönlichkeit, als guter Ratgeber.
Ein Freund hat mich auf Folgendes aufmerksam gemacht: „Von einem Menschen, über den man gar nichts weiß, bekommt man nur gute Ratschläge. Du kannst dir doch den Charakter von St. Ingbert ganz nach deinem Willen und deiner Vorstellungskraft zurechtlegen.“ Ich glaube, da ist was dran. Ganz sicher haben die Menschen immer gewusst, dass dieser Mann in unserer Heimat das Herz auf dem rechten Fleck hatte, hilfsbereit war, bei all seinen möglichen Fehlern wirklich vorbildlich.
Mein Freund fordert also auf zu einer heiligen Phantasie. So stelle ich mir einfach vor Augen, dass die ca. 35 000 Einwohner von St. Ingbert-Mitte, Rohrbach, Hassel, Oberwürzbach und Rentrisch eben nicht unter dem Namen einer Gemarkung oder gar eines Helden leben, sondern wirklich eines heiligen Mannes. Der als Einsiedler die vielen einsamen Menschen versteht, der zum Gottvertrauen einlädt und genauso zur Nachbarschaftshilfe – und dem sicher die alte Freundschaft seiner Stadt mit den Menschen im Senegal am Herzen liegt.

SR 1/SRkultur/SR3 - Zwischenruf:Der heilige Ingbert