Zwischenruf - Christian Heinz:Doch am größten ist die Liebe
„Doch am größten ist die Liebe“,
das hat sich Jasmin auf den Rücken tätowieren lassen.
Erfahren habe ich das beim Gespräch zur Vorbereitung der Taufe ihres kleinen Sohnes.
Ich hatte die Eltern quasi routinemäßig gefragt, ob sie eine Idee für einen Bibeltext bei der Kindtaufe hätten.
„Mir fällt nur dieser Text ein, bin mir aber unsicher, ob der passt.“, sagt Jasmin: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“
„Wieso gerade der?“, frage ich
„Er bedeutet mir viel. Ich habe ihn mir tätowieren lassen,
weil es eine ganz schwere Zeit in meinem Leben gab und mir der Glaube da geholfen hat.“
„Das Tattoo sorgt dafür, dass ich das nie vergesse.“
Der Bibelvers passt natürlich super zur Taufe, nicht nur wegen seines Inhalts,
sondern weil er bedeutet, dass Jasmin das, was ihr Kraft gibt im Leben, mit ihrem Sohn teilen will.
Irgendwann wird der kleine Anton seinen Taufspruch auf dem Rücken seiner Mama selbst lesen können, und sie wird ihm dann bestimmt erzählen, wie der ihr Kraft gegeben hat in ihrem Leben.
Bei aller Kritik an der Taufe kleiner Kinder, die sich nicht selbst entscheiden können,
hat mir Jasmin ein wunderbares Argument dafür geschenkt:
Weitergeben, was einem selbst Kraft gibt im Leben.
Dass das gerade Glaube, Hoffnung, Liebe sind, passt da umso mehr.