Zwischenruf - Matthias Scheer:Gelassenheit – ein Schlüssel für heute und morgen

Ein Blick ins Schaufenster. Leuchtende Augen. So viele Spielsachen. Doch schnell ist die Freude dahin. Ein Blick aufs Preisschild verrät: Bei zwei Mark Taschengeld pro Woche muss ich dafür anderthalb Jahre sparen. So platzt mancher Traum wie eine Seifenblase, wenn auch nie ganz die Hoffnung, denn schließlich gibt es ja noch die Geburtstage und die Oma.
Ich lernte aber daraus: Es geht eben nicht alles von jetzt auf gleich.
Heutzutage muss vieles ganz schnell gehen. Heute bestellt, morgen schon da – und das ist vielen noch zu langsam. Wieso dauert das so lange? Geht das nicht schneller? An der Kasse wird vorgedrängelt und auf der Straße gehupt, alles schnell schnell. Das Leben ist bekanntlich zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. „Ich will aber! Und ich will es jetzt!“
Irgendwie ist da Ärger vorprogrammiert und das ist gar nicht gut. Morgen ist auch noch ein Tag. Unsere Zeit braucht etwas mehr Geduld. Sogar die Auferstehung von Jesus geschah nicht direkt, sondern erst am dritten Tag.
Und wenn ich früher ungeduldig war und manchmal auch etwas ungestüm und anstrengend, dann sagte Mama zu mir: „Unmögliches erledigen wir sofort, Wunder dauern etwas länger.“ Ganz schön weise, so ne Mama.