Zwischenruf - Altfried Rempe:Geld:Glück?…
Schon klar: Geld macht nicht glücklich. Aber reich...
Ja und? Dann eben reich. Und was will ich mehr, könnte man sagen.
Oder auch: Ja genau – reich; und damit glücklich.
Das hat, wenn ich ihn richtig verstehe,
der heilige Franziskus ein wenig anders gesehen.
Der hatte sich ja von allem abgesetzt, was ihm gehörte;
hatte sich losgesagt vom Erbe seines reichen Vaters,
und damit das auch alle mitbekamen, gab es die große Szene:
Auf dem Marktplatz von Assisi hat er sich nackt ausgezogen,
die Klamotten seinem Vater Pietro Bernardone vor die Füße geschmissen
und erklärt, dass er keinen Vater mehr hat als den im Himmel.
Arm sein wollte er, wie Jesus arm gewesen ist.
Verkaufe alles, was du hast, und verteile das Geld an die Armen.
Dann komm und geh hinter mir her.
Dieses Jesus-Wort aus dem heutigen Evangelium
hatte Franz von Assisi gehört und auf sich ganz persönlich angewandt.
Jesus nachfolgen: Das wollen alle Christenmenschen.
Schon immer und bis heute.
Allerdings: so radikal haben es nur wenige versucht.
Seit der Papst aus Argentinien sich nach Franziskus genannt hat,
erinnert er schon damit ständig auch an dessen Herausforderung:
Weg mit dem Reichtum, und was du hast, gib den Armen.
Das fällt der Kirche und vielen in der Kirche heute schwer...
Der Heilige aus Assisi hat übrigens noch einen anderen Grund genannt,
wieso seine Ordensbrüder nichts besitzen sollten;
und da kommt er ziemlich nah an die Behauptung heran,
dass Geld nicht glücklich macht –
und Reichtum vermutlich auch nicht:
Wenn einer was hat oder sogar viel hat, löst das bei anderen Neid aus.
Und Neid führt zu Streit und Krieg.
Und das ist das Gegenteil von Glück:
Wusste schon der heilige Franz.