Zwischenruf - Matthias Marx:Just do it! – Mach es einfach!
Martin Suter ist ein Schweizer Bestseller-Autor, hat zwei Dutzend Romane geschrieben. Vor ein paar Jahren hat er mit einem anderen Schriftsteller über Gott und die Welt gesprochen. Dabei wurde er auch auf Glauben und Kirche angesprochen: „Warst du irgendwann mal in der Kirche?“ „Ja klar, als Kind sowieso. Ich habe nichts gegen die Kirche. Ich habe die immer beneidet, die Gläubigen. Das ist doch toll, wenn man so einfach, pflatsch!, an was glauben kann.“
Dann sagt sein Gesprächspartner: „Du hast doch nicht im Ernst wirklich mal gehofft, glauben zu können!“ Dazu Suter: „Doch, habe ich. Meine Großmutter war eine kindlich gläubige Frau, nicht hyperreligiös, sie war sehr pragmatisch. Ihre Deals mit dem lieben Gott hat sie mir nicht offenbart. Kurz bevor sie gestorben ist, sagte sie: ‚Ich steige jetzt in den Aufzug und fahre hinauf‘.“
Weiter meint Suter: „Ich fände das schön, einfach ohne Zweifel glauben zu können. Der Versuch, alles intellektuell zu verstehen und zu begründen, der macht alles kaputt.“
Dann spricht der Dialogpartner den ehemaligen Werbetexter Suter an: „Gott hat ein völlig zu Recht sehr ramponiertes Image. Wenn du die Werbeagentur von Gott wärst, wie würdest du für den werben, was wäre dein Leitsatz?“
Und Martin Suter antwortet: „Ach, ich glaube, der kann das selbst.“ „Offensichtlich nicht, nein. Kann er nicht. Kann er überhaupt nicht. Was müsste er denn sagen?“ Suter antwortet: „Wie wäre denn ‚Just do it‘? Wenn man sich an ihn wendet, weil man mit dem Leben gerade nicht zurechtkommt, einem einfach alles zu viel ist – und darauf seine Antwort: ‚Just do it, mach es einfach!‘ – oder ‚Yes we can‘.“