Zwischenruf - Luisa Maurer:Papst Franziskus

Ein leerer Petersplatz. Darauf ein einziger Mensch: Papst Franziskus, ganz allein vor dem Petersdom in Rom. Das wird wohl das eindrucksvollste Bild sein, das mir von ihm nach seinem Tod in Erinnerung bleibt. Der riesige Petersplatz, den ich eigentlich nur voller Menschen kenne, komplett leer, mit einer einzigen weißen Gestalt darauf.
Die Corona-Pandemie ist eine von vielen Krisen, die die Welt in den vergangenen 12 Jahren des Pontifikats von Papst Franziskus erlebt hat: Egal ob Klimakrise, Kriege, Anschläge oder Rechtsextremismus, ich sehe vor meinem inneren Auge den Heiligen Vater, auf diesem riesigen imposanten Platz vor dem Petersdom stehen.
Und seine Worte klingen noch heute in mir nach: “Von diesen Kolonnaden aus, die Rom und die Welt umarmen, komme der Segen Gottes wie eine tröstende Umarmung auf euch herab.” Die Kolonnaden, das sind die Säulen um den Petersplatz herum. Sie umarmen quasi die Welt. Mich tröstet das.
In den Krisen unserer Welt schätze ich seine Worte heute sehr. Er rief in der Pandemie auf dem leeren Petersplatz dazu auf: Nicht immer zu denken, alles selbst retten zu können und doch alles für Mensch und Welt zu tun.
Für mich bleibt nach 12 Jahren Pontifikat von Papst Franziskus sein Trost, seine umarmende Haltung in Krisenzeiten.
Für Papst Franziskus und alle, die um ihn trauern, bete ich heute.
Als Christin glaube ich: Jetzt wartet nach seinem Tod auch eine Umarmung auf ihn. Nicht nur weil viele solidarisch sind und über seinen Tod hinaus an ihn denken. Sondern weil ich für ihn und für jeden Menschen hoffe: Nach seinem Tod wartet Gott und umarmt ihn.