Zwischenruf - Martin Wolf:Schlecken für ein Halleluja

Im Vatikan wird nicht nur gebetet, sondern auch Eis geschleckt. Vor zwei Wochen konnte dort jede und jeder, der wollte, das Eis des Jahres 2025 probieren. Und weil der Papst 2025 zum sogenannten „Heiligen Jahr“ erklärt hat, wird Europas Eissorte des Jahres nun „Halleluja“ heißen. Klingt komisch, soll aber schmecken. Wie, darüber hat vor kurzem ein internationaler Wettbewerb entschieden. Gewonnen hat das Rezept eines Eismachers aus Sizilien. Drin sind unter anderem Gianduja-Nougat, Schokolade und Haselnüsse. Soviel zumindest ist bekannt.
Nun heißt das hebräische Wort Halleluja übersetzt so viel wie: „Lobt den Herrn“! Und das ist, finde ich, gar kein schlechter Name für ein Eis des Jahres. Vor allem eines „heiligen Jahres“. Nach der Bibel möchte Gott nämlich, dass es den Menschen gut geht. Und Jesus hat den Leuten, die ihm zuhörten, ja nicht weniger versprochen als ein Leben in Fülle. Damit war natürlich mehr gemeint als ein Eis im Hörnchen. Aber alles, was Menschen guttut und das Leben reicher macht, kann ja auch ein kleiner Vorgeschmack des Himmels sein. Eines Lebens in Fülle. Und ein Lob auf den Schöpfer, der all das Schöne schenkt.
Ob „Halleluja“ tatsächlich so himmlisch lecker oder höllisch gut ist, man beim Schlecken gar die Engel singen hört? Keine Ahnung. Aber wenn ich es bei uns irgendwo entdecken sollte - probieren werde ich es auf jeden Fall.