Zwischenruf - Altfried Rempe:Sonntags:Pflicht?…
Der Fußball-Verein SV Eintracht Trier hat ein Problem:
Gerade sind gleich vier Spiele in der Regionalliga Südwest sonntags angesetzt.
Schlecht für den Verein – Sonntagszulagen für den Sicherheitsdienst sind teuer.
Aber vor allem die Fans:
sie spielen sonntags ja häufig selbst, als Amateure in unteren Spielklassen.
Moment mal – sonntags war doch mal noch was anderes dran!?
„Tag des Herrn“ – Christenmenschen gehen zum Gottesdienst.
Sonntags-Pflicht heißt das in der katholischen Kirche…
Schon klar: das Argument zählt nur noch sehr bedingt.
Obwohl immer noch mehr als doppelt so viele Menschen
Samstag /sonntags zur Kirche gehen wie zur Bundesliga.
Aber es gibt ja durchaus Gemeinsamkeiten:
Gottesdienst und Liga sind eher freiwillig und weniger Pflicht;
wenn’s gut läuft, dient auch ein schönes Fußballspiel der seelischen Erbauung.
Manche Fan-Blocks feiern haben schon richtige liturgische Zeremonien –
mit Gesang und Choreografie.
Aber die Zeit-Konkurrenz wird nur selten so aufgelöst,
dass beides möglich wäre;
die heranwachsenden Kinder könnten etwa vormittags zur Kirche
und nachmittags auf’n Platz gehen …
Beim Lamento um die Sonntags-Spiele der Trierer Eintracht allerdings
geht es eher um eine interne Konkurrenz – fast schon Kannibalisierung:
Fußball Gucken gegen aktiv Spielen.
Na gut – werden die irgendwie hinkriegen.
Ich kümmere mich inzwischen mit anderen zusammen darum,
dass der Gottesdienst in unserer Kirche
wenigstens ein bisschen attraktiv bleibt,
ansprechend für die Menschen.
Das finde ich interessant und wichtig – auch für mich selbst;
jenseits aller Sonntags-Pflichten lasse ich mich gern ansprechen
von der Guten Nachricht des Jesus von Nazaret – auch morgen wieder.