Zwischenruf - Martina Grosch:Warum denn Reisen?

Reisen liegt voll im Trend. Egal ob vom Saarland in die Pfalz. Oder zu unseren europäischen Nachbarn. Vielleicht sogar in die große weite Welt.
Ich reise einfach gerne. Woher kommt meine Sehnsucht nach der Ferne?
Entspannen kann ich doch auch zuhause im Garten und Neues, oder ein kleines Abenteuer erleben, kann ich auch hier.
Hermann Hesse schreibt in seinem „Stufen“-Gedicht:
„Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“
Ich verstehe ihn so, dass jeder Mensch in seinem Leben einige Stufen erklimmen muss, um seine Erfahrungen mit Glück und Unglück zu machen, um dadurch zu reifen.
Wer erlebt hat, wie die Dinge anderswo laufen, wer gesehen und gespürt hat, dass jeder Mensch und jedes Land anders ist, versteht, dass es die Unterschiede sind, die das Leben interessant machen.
Reisen ist ein Stück meines Lebensweges. Und bevor ich im Alltag erschlaffe, bringen mich Reisen in Bewegung.
Reisen und unterwegs sein sind nicht nur äußere Vorgänge. Ein inneres Aufbrechen begleitet die körperliche Bewegung. Eine wunderbare Gelegenheit auch mehr über mich selbst zu erfahren.
Oder wie Hesse schreibt: “Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde.“